Seltener Acker-Schwarzkümmel erfolgreich vermehrt

Eine botanische Rarität blüht zurzeit auf einer kleinen Ackerfläche am Wiesbach bei Nieder-Wiesen: Der vom Aussterben bedrohte Acker- Schwarzkümmel – früher weit verbreitet, heute akut vom Aussterben bedroht. NABU-Mitglied Elke Endlich aus Nieder-Wiesen betreut seit zwei Jahren die Fläche in ihrem Heimatort. Sie ist begeistert vom ungewöhnlichen Charme der Pflanzen: „Die Blüte hat mehrere Etagen, und sieht wirklich bizarr aus.“


Die Fläche ist Teil des Projektes „Wildkräuter-Asyl“, das von Norbert Kussel aus Rommersheim ins Leben gerufen wurde und auf mehreren, über Rheinhessen verteilten Flächen die Vermehrung vom Aussterben bedrohter Acker-Wildkräuter zum Ziel hat. Neben dem Acker-Schwarzkümmel sind das früher häufige Arten wie Acker-Rittersporn, Flammen-Adonisröschen, Kornrade, Kornblume und viele andere mehr. Weitere Flächen liegen am Eichenhof bei Rommersheim, bei Sulzheim, am Pilgerweg Spiesheim-Wörrstadt (Besitzer Bio-Hof Armin Meitzler), in Udenheim am Sportgelände (unterstützt von Jean E. Larro), in Partenheim (betreut von Reinhard Oehler), in Wallertheim (auf einer Fläche von Gabi Sander) und in Jugenheim (von Heinfried Gress zur Verfügung gestellt und beaufsichtigt).

Über einen besonderen Reiz des von BUND, NABU, und der Agendagruppe der VG Wörrstadt mitgetragenen Projektes berichtet Elke Endlich: „Da es sich um Acker-Wildkräuter handelt, müssen die Flächen jedes Jahr im Herbst neu angelegt werden, damit sie nicht von weniger spezialisierten Arten überwachsen werden. Im Frühjahr weiß man dann nie, welche Arten sich entwickeln. Der Tisch ist jedes Jahr neu gedeckt.“ Für die Pflege der rheinhessischen Wildkräuter-Asyle werden noch weitere fachkundige Helfer gesucht. Wer Interesse hat, wendet sich an Norbert Kussel, Tel. 06732 9 62 16 21.